Eid ul-Adha, Diwali und co - die größten Feste der Weltreligionen

Nur etwa die Hälfte der Deutschen sind Christen und nur wenige von ihnen leben ein religiöses Leben, etwa indem sie regelmäßig einen Gottesdienst besuchen oder im Alltag beten. Und doch werden christliche Feste hierzulande von einem Großteil der Bevölkerung gefeiert. Insbesondere Weihnachten erfreut sich größter Beliebtheit. Um den religiösen Hintergrund der Feste geht es dabei immer weniger. Weihnachten ist heute ein Fest des Schenkens und Beschenktwerdens, der Familienfeiern und Gänsebraten. Es ist säkularisiert, verweltlicht. Noch stärker gilt dies für kleinere Feiertage. Was macht man am Buß- und Bettag? Was an Christi Himmelfahrt? Oder Pfingsten? Von Bedeutung ist für die meisten nur, dass man da nicht zur Schule, Ausbildung oder Arbeit muss.
Seit vielen Jahren fordern vor allem muslimische Verbände einen bundesweiten staatlich anerkannten Feiertag für ihre Religion. Bisher ist es ihnen gestattet, an hohen Feiertagen frei zu nehmen. Lohn erhalten sie für diese Tage allerdings nicht. Staatlich anerkannte Feiertage gibt es bisher in den meisten Bundesländern nur für die christlichen Religionen, sowie den 1. Mai als Tag der Arbeit und 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit.
Wäre es zeitgemäß, allen Religionen staatlich anerkannte Feiertage zu gestatten? Immerhin wäre dies ein Zeichen der Offenheit gegenüber der vielfältigen Gesellschaft, in der wir heute leben. Oder wäre es an der Zeit, religiöse Feiertage zugunsten fest terminierter säkularer Feiertage zu ersetzen? Immerhin sind immer weniger Menschen in Deutschland religiös. Zuvor könnte gar eine Abstimmung stattfinden, welche Tage zum Feiertag werden sollen. Aus einer Liste könnte sich jeder dann eine bestimmte Anzahl an Tagen aussuchen. Eine solche Regelung würde zum Beispiel ermöglichen, den 8. Mai (Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus) als Feiertag zu begehen - und dabei keine Lohneinbußen in Kauf nehmen zu müssen oder Urlaubstage zu opfern.