Judentum: Jom Kippur

Das höchste Fest der Jüdinnen und Juden ist der Versöhnungstag Jom Kippur.

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Das höchste Fest der Juden: Jom Kippur

Nach dem jüdischen Kalender findet am 10. Tag des Monats Tischri der Versöhnungstag Jom Kippur statt. Der höchste Feiertag des Judentums fällt nach dem Gregorianischen Kalender in den September oder Oktober, als nächstes findet er am 25. September 2023 statt. Der Tag steht ganz im Zeichen von Buße, Reue und Vergebung der Sünden vor Gott und anderen Menschen. Der Versöhnungstag ist begleitet von einem ausgedehnten Gottesdienst, der meist fast den gesamten Tag dauert. Dem Glaube nach werden an Jom Kippur alle Sünden vor dem Herrn durch ein reuevolles Eingeständnis entsühnt. Anders als im christlichen Brauch wird das Eingeständnis von Sünden allerdings nicht individuell ausgesprochen, sondern als Kollektiv, das gemeinsam die Sünden der Mitglieder bekennt.

Gady Munz Pikiwiki Israel / CC BY 2.5

Ultraorthodoxe Juden schlachten zu dem Zweck ein Huhn als Sühneopfer, auf welches zuvor die Sünden übertragen werden. Früher wurde dafür kein Huhn, sondern ein Widder verwendet: der sogenannte Sündenbock. Jom Kippur ist ein strenger Ruhe- und Fastentag. Von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang wird insgesamt 25 Stunden auf Essen und Trinken verzichtet. Es wird nicht geraucht, sich gewaschen, lederne Schuhe getragen und auch auf Sex wird verzichtet. Viele kleiden sich ganz in weiß, was Reinheit symbolisieren soll. Jom Kippur wird mit dem Erklingen des Schofars, einem Instrument aus Naturhorn beendet, woraufhin die Teilnehmenden des Gottesdienstes nach Hause gehen, um im familiären Kreis das Fasten zu brechen. Manchenorts wird auch gemeinsam in der Synagoge das Fasten gebrochen. Vier Tage später beginnt das Laubhüttenfest Sukkot.