Framing
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Framing ist eine zentrale Taktik politischer Raumnahme, welcher wir uns in diesem Werkzeug richten: Wir zeigen dir, welche Frames Rechte und Pseudo-Gewerkschaften gezielt nutzen.
Dieses Tool kannst du dir innerhalb von 5 Minuten aneignen.
Für eine Einheit in deinem Seminar empfehlen wir einen Austausch einzuplanen.
Leitfragen für einen Austausch:
- Welche weiteren Frames kennst du aus Debatten mit Rechten und Populist:innen?
- Wie bist du bisher damit umgegangen?
- Welche Frames könnten wir benutzen, um den bestrebungen von rechts entgegenzuwirken?
Das politische Framing kann mit dem Konzept eines Bilderrahmens verglichen werden, da es sich um die Art und Weise handelt, wie Begriffe und Konzepte innerhalb eines bestimmten Interrpretations-Rahmens eingebettet werden. Der Rahmen definiert die Grenzen dessen, was im Bild enthalten ist und was nicht, und lenkt so, mit welchen Assoziazionen unser Gehirn einen Begriff entpackt.
Das Ziel des politischen Framings ist es, die öffentliche Meinung und Wahrnehmung zu beeinflussen, indem bestimmte Aspekte eines Themas betont oder vernachlässigt werden.
Framing funktioniert so gut, da es an einem zentralen Entpack-Automatismus in unserem Gehirn ansetzt. Aber wir sind diesem nicht einfach nur ausgeliefert, sondern können diesen Mechanismus trainieren. Um dem Framing entgegenzuwirken, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie Begriffe und Konzepte zusammengestellt werden, und dies kritisch zu hinterfragen.
Ziehe den Schieberegler der Bilder, um die Gegensätze zu sehen. Wenn die Ansicht auf dem Bildschirm zu klein ist, kannst du in den Vollbildmodus (rechts oben am Bild) wechseln.
Um die Wahrnehmung von Rechten und Pseudo-Gewerkscahften im Betrieb und darüber Hinaus zu beeinflussen, arbeiten diese mit zwei Gegensätzlichen Frames.
Sich selbst inszenieren sie als "Alternative" bestehende Gewerkschafvten als "Monopole". In unserem Schiebebild rechts hast du eine Gegenüberstellung dieser Begriffe.
Ziel ist es dabei nicht nur sich selbst aufzuwerten, sondern solidarische Gewerkschaften gleichzeitig zu delegitimieren.
Hier haben wir ein weiteres gängiges Frame von Rechten und Populist:innen. Auch hier wird eine Art Wiederständigkeit inszeniert.
Als Gewerkschafter:innen sollten wir die Frames der Pseudo-Gewerkschafter:innen nicht wiederholen, denn damit wiederholen wir stets auch den implizierten Deutungsrahmen.
Abschließend haben wir eine Frage an dich:
In unserer Toolbox nutzen wir die Begriffe "solidarische Gewerkschaften" und "Pseudo-Gewerkschaften", da es uns der zentrale Unterschied erscheint. Da Zentrum e.V. als Verein geführt wird und seit Gründung 2009 keinerlei Tarifarbeit macht, erfüllen sie das zentrale Definitionsmerkmal einer Gewerkschaft nicht.
Welches Frame fändest du gelungen um in Gesprächen mit Kolleg:innen im Betrieb deutlich zu machen, wofür unsere Art von Gewerkschaftsarbeit steht?