Begriff: Lügenpresse

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Lügenpresse

Der Begriff "Lügenpresse" steht in Verschwörungserzählungen symbolisch für die Vorstellung, Medien würden gezielt falsche Informationen verbreiten, um die breite Bevölkerung zu beeinflussen und in eine (vor-)bestimmte Richtung zu lenken.

Heute wird die Meinungs- und Pressefreiheit vor allem in den westlichen Staaten als hohes Gut betrachtet und sind daher verfassungsrechtlich geschützt. Zugleich sind Medien und die Presse rechtlich zur Wahrheit verpflichtet und werden daher bei Verletzung ihrer Pflichten, also bei Verbreitung von Fehlinformationen, juristisch belangt. Dennoch hält sich die Vorstellung von gezielt verbreiteten Falschinformationen durch die Presse oder Medien allgemein in manchen Kreisen sehr hartnäckig. Besonders im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lassen Verschwörungserzählungen die Vorstellung entfachen, Medien bzw. die Presse würde von der Politik (je nach Narrative auch von einer vermeintlich geheimen "Elite") geleitet, wodurch Bürger:innen mit Fehlinformationen gezielt gelenkt und über eine angeblich "tatsächliche Wahrheit" im Dunkeln gelassen würden

In Deutschland hat sich ein duales Rundfunk und Mediensystem etabliert. Einem gebührenfinanzierten Öffentlichrechtlichen Rundfunk (ÖRR) steht eine privatwirtschaftliche Zeitungs- und Medienlandschaft gegenüber. Der ÖRR wird über einem Rundfunkrat bzw. Fernsehrat (ZDF) kontrolliert. Alle Presse- und Medienvertreter haben sich einem freiwiligen Pressekodex verpflichtet. Der Presserat verteidigt die Einhaltung der ehtischen Standards auf Grundlage einer freiwilligen Selbstkontrolle.